Betriebsbesichtigungen im europäischen Ausland sind für Europaschulen in Nordrhein-Westfalen ein wichtiges und verpflichtendes Kriterium. Unsere EF machte sich in der Projektwoche auf den Weg nach Aubel, in den französischsprachigen Teil Belgiens. Dort erlebten die Schülerinnen eine Betriebsführung in der „Siroperie Artisanale d’Aubel“, einem Familienbetrieb in bereits zwölfter Generation, der Fruchtsirup, Konfitüre und Fruchtsaft herstellt. Juniorchef Antoine Nyssen führte uns durch den Prozess „vom Baum ins Glas“. Familie Nyssen ist es wichtig zu betonen, dass ausschließlich heimisches Obst, konkret Äpfel und Birnen, für die Herstellung ihrer Produkte verwendet werden. Diese werden oft sogar noch mit hohen Leitern direkt von den Bäumen geerntet, dann – ohne Zusatz von Zucker oder anderen Stoffen – gekocht, unter großem Druck gepresst und schließlich als Saft erneut zum Sirup reduziert, der dann halbautomatisch in Gläser und Eimer gefüllt, verpackt und an Geschäftspartner ausgeliefert wird. Es war spürbar, dass sich die Inhaberfamilie mit großer Liebe ihrem Produkt widmet und dabei auf traditionelle Verfahrensweisen setzt. Natürlich durften unsere Schülerinnen am Ende der Führung auch probieren und einige entschieden sich zum Kauf eines Gläschens.
Der Rückweg führte uns nicht auf direktem Wege nach Jülich, sondern hoch zum „Drielandenpunt“ über Aachen, Vaals und Gemmenich. Hier wurde unsere Grenznähe nicht nur sicht-, sondern auch erlebbar. Unsere Schülerinnen nutzten die Freizeit dort für gute Gespräche, den Verzehr original belgischer Fritten und für Fotos mit und unter den Flaggen der angrenzenden Staaten.
Andreas Wergen